Artikelserie zur Webentwicklung

Individuelle Webentwicklung für CMS, Shopsysteme, Apps & Co.

Mal ehrlich, wer gibt heute Geld für ein Shopsystem oder ein Content-Management-System aus? Die gibt es doch als Open Source für lau. Ergo, der Aufbau eines eigenen Online-Shops oder der eigenen Website mit CMS geht schnell, ist einfach und kostengünstig. So denken viele, die sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Unsere Artikelserie sollen Ihnen eine Hilfestellung bei der Umsetzung Ihres Webprojektes geben. Sie zeigen Ihnen, wie Sie schmerzhafte Fehlschläge, die Ihnen Zeit und Geld kosten, vermeiden.
 

Ein Fachartikel von Markus Mattscheck

Selber machen oder Webagentur beauftragen?

Ein einfaches Weblog oder eine Website im Baukastenprinzip ist schnell gemacht. Aber sobald Sonderwünsche auftauchen, wird es komplizierter. Webentwicklung ist kein Hexenwerk. Die Elektronik eines Autos übrigens auch nicht. Und dennoch fahren wir alle in die Werkstatt, wenn der Motor stottert. Für beides benötigen wir Spezialwissen. Und wenn Sie eine individuelle Webentwicklung planen, dann sind Webagenturen die passenden Dienstleister.

Phasen bei der Entwicklung von Websites, Content-Management-Systemen, Shopsystemen, Apps & Co.

Die Webentwicklung besteht aus mehreren Phasen:

Phasen bei der Entwicklung von Websites, Content-Management-Systemen, Online-Shops oder Online-Communities

  • Planung / Strategie: In der Planungs- bzw. Strategiephase definieren Sie Ziele und Wünsche, die Sie mit dem Webprojekt verfolgen
  • Anforderungen: Sie erstellen ein Lastenheft und grobe Spezifikationen zu Ihrem Webprojekt. Mit der Webagentur wird daraus das weitere Vorgehen geplant.
  • Entwurf: In der Entwurfsphase präsentiert Ihnen die Internetagentur ein oder mehrere Konzepte und Entwürfe und erstellt daraus ein Pflichtenheft. Darunter fällt auch die Informationsarchitektur, also die Technik.
  • Layout / Design: Aus den Entwürfen entsteht nun das Design für Ihre Webanwendung. Hier bestimmen Sie das finale Design, das die Vorlage für die Umsetzung ist.
  • Umsetzung / Realisierung: In dieser Phase entwickelt die Webagentur die Webanwendung.
  • Content / Befüllung: Sie stellen in dieser Phase alle Grafiken, Texte und anderen Inhalte zur Verfügung bzw. pflegen den Content in das CMS ein. Oder es werden bestehenden Informationen aus alten Systemen migriert.
  • Test: Bevor Ihre Website, Online-Shop, Community oder andere Webanwendung online gestellt wird, erfolgt in der Testphase der finale Test aller Funktionen.
  • Launch / Livegang: Es ist soweit, Ihr Webprojekt wird gestartet.

Dieser Artikel gibt den Startschuss für eine Artikelserie. Nachfolgend finden Sie die geplanten Artikel zum Thema. Diese enthalten praktische Handlungsempfehlungen und Tipps, die bei der Umsetzung der individuellen Webentwicklung für Content-Management-Systeme (CMS), Shopsysteme, Apps oder Online-Communities wichtig sind:

Umsetzung für individuelle Webentwicklung in 10 Schritten

Schritt 1: Webagenturen finden: Tipps für die Suche nach Internetagenturen

Schritt 2: Lastenheft: Anforderungen für Webentwicklung & Webanwendungen

Schritt 3: Agenturpitch: Der Auswahlprozess für Agenturen

Schritt 4: Projektmanagement bei Webprojekten

Schritt 5: Kosten für die Webentwicklung von CMS, Online-Shops & Co.

Schritt 6: Technik: Auswahl des Content-Management-Systems

Schritt 7: Frontend und Backend bei Content-Management-Systemen

Schritt 8: Webdesign: Layout & Design von Websites, Online-Shops & Online-Communities

Schritt 9: Umsetzung: Webprojekte erfolgreich umsetzen

Schritt 10: Testphase und Livegang: Webprojekte erfolgreich launchen

Tipps vom Experten für individuelle Webentwicklung

Martin Stoll, Geschäftsführer der mindworks GmbHMartin Stoll ist Geschäftsführer der mindworks GmbH, einer Spezialagentur für professionelle PHP-Softwareentwicklung in Hamburg. Die individuelle Webentwicklung von Onlinemarketing-Praxis wird durch die mindworks GmbH durchgeführt. Als anerkannter Experte für individuelle Webentwicklung wird Martin Stoll diese Artikelserie mit Tipps aus der Praxis anreichern.

Welche Faktoren beeinflussen den Erfolg von individueller Webentwicklung für Content-Management-Systeme (CMS), Online-Shops oder Online-Communities?

Martin Stoll: Der wichtigste Faktor aus unserer Sicht ist, dass der Kunde eine klare Vorstellung seiner Ziele hat und bereit ist, das spezifische Wissen seiner Fachdomäne umfassend in das Projekt einzubringen. Wir erleben es oft, dass Kunden sich der Wichtigkeit ihrer Rolle im Projekt nicht bewusst sind. Sie glauben, das sei alles Technik und dass sie keinen relevanten Beitrag leisten könnten, weil die Technik so überwältigend erscheint und das eigene Fachwissen dagegen vermeintlich klein oder trivial. Für uns stellt es sich genau andersherum dar: Aufgrund unserer Erfahrung sind wir mit der Technik vertraut. Für uns stellt es aber immer wieder eine Herausforderung dar, die Kundenanforderungen vollständig in Erfahrung zu bringen. Wenn diese noch nicht hinreichend niedergeschrieben sind, veranstalten wir gerne entsprechende Workshops mit unseren Kunden. Kommt Standardsoftware zum Einsatz, muss man mit den gebotenen Funktionen leben, bei der Individualentwicklung wird alles maßgeschneidert und muss entsprechend genau spezifiziert werden.

Was macht für Sie den optimalen Kunden aus?

Martin Stoll: Unser optimaler Kunde hat eine klare Vision und nimmt sich Zeit, seine Anforderungen umfassend zusammenzustellen. Gerne begleiten wir ihn bei diesem Prozess schon in einem frühen Stadium. Wir sind große Anhänger iterativer Entwicklungsprozesse. In diesem Sinne empfehlen wir unseren Kunden, sich große Mühe dabei zu geben, sein Projekt für die erste Launchversion auf den kleinstmöglichen Kern zu reduzieren und von diesem ausgehend in regelmäßigen Iterationen in Richtung seiner Vision auszubauen. Auf diese Weise muss er kein ausuferndes Konzept erstellen und kann mit jeder neuen Version Erfahrungen sammeln, die in die jeweils nächste Version einfließen können.

Bei welchen Webprojekten sollte alles in einem Rutsch entwickelt werden und wann ist es empfehlenswert klein zu starten und später auszubauen?

Martin Stoll: Im Prinzip ist es immer gut, klein zu starten; den kleinstmöglichen Kern zu identifizieren, mit dem die Anwendung online gehen kann und sie dann iterativ weiterzuentwickeln. Unter anderem kann der Kunde so früh erste Erfahrungen mit der Software in „freier Wildbahn“ sammeln, unter Umständen sogar schon erste Einnahmen generieren, und die Planung der nächsten Ausbaustufen an die Erkenntnisse anpassen.

Und wenn es zwischen Agentur und Kunden knallt? Wie lösen Sie Konflikte mit Kunden?

Martin Stoll: Wir sind die Guten, mit uns knallt es nicht. ;-) Tatsächlich ist es eine ständige Aufgabe, den Entwicklungen in Richtung solcher Situationen vorzubeugen: Wir setzen uns schon in den Vorgesprächen intensiv mit den Zielen und Erwartungen unserer Kunden auseinander und stellen auch Fragen zu den Erfahrungen mit vorherigen Dienstleistern. Die resultierenden Erkenntnisse nehmen wir mit in das Projekt. In der Umsetzungsphase selbst tun wir einiges dafür, für Transparenz zu sorgen, z. B. indem wir sehr früh einen ersten Entwicklungsstand präsentieren und anschließend in kurzen Abständen aktualisieren. Uns ist bewusst, dass beide Seiten erst wirklich sicher sein können, dass sie sich verstanden haben, wenn sie gemeinsam auf das Ergebnis schauen. Kommt einmal Unmut beim Kunden auf, versuchen wir schnell gegenzusteuern, indem wir das offene Gespräch suchen und uns intensiv mit den Ursachen auseinandersetzen. Rasche Lösung von Problemen ist eine wichtige Investition in eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Kunde und Dienstleister.

Fazit

Wer maßgeschneiderte oder angepasste Content-Management-Systeme, Online-Shops oder Online-Communities umsetzt, muss viel bedenken. Schnell wird ein Projekt zu einem Flop. Der Weg zum fertigen Website-CMS, Online-Shop-System oder einer anderen Webanwendung enthält bei der individuellen Webentwicklung viele Schritte. Es ist also ratsam, sich gut vorzubereiten und genügend Zeit für das Projekt einzuplanen.

Über Markus Mattscheck

Markus MattscheckBetreiber und Chefredakteur von Onlinemarketing-Praxis

 

Markus Mattscheck ist in seinen Tätigkeitsfeldern bereits seit 1995 fest mit dem Internet verdrahtet und verfügt über eine umfassende Marketing-Expertise. Sein Kommunikations- und PR-Background verbindet er mit seinem hohen Grad an technischem Know-how und entwickelt daraus ganzheitliche Onlinemarketing-Strategien. Dieses Wissen teilt er als Autor und schreibt praxisnah und verständlich über Fachthemen aus vielen Bereichen des Onlinemarketings.

Individuelle Webentwicklung für CMS, Shopsysteme, Apps & Co.
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  • Relevanz
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  • Praxisbezug
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