Tipps und Grundlagen zur Auswahl von Bildern

Bilderauswahl und -optimierung im Onlinemarketing

Egal ob Produktfotos in einem Online-Shop, Illustrationen in einem Blogbeitrag oder Grafiken auf einer Landingpage - Bilder sind im Onlinemarketing unverzichtbar. Die richtige Auswahl ist dabei von zentraler Bedeutung, um Besucher der eigenen Website zu zahlenden Kunden zu machen. Darüber hinaus ist es wichtig, die entsprechenden Bilder für Suchmaschinen wie Google zu optimieren, um über die Google Bildersuche zusätzlichen Traffic für die eigene Website zu generieren. Der folgende Beitrag erklärt daher, wie Sie geeignete Bilder für Ihre Onlinemarketing Maßnahmen auswählen und diese anschließend für Suchmaschinen wie Google optimieren können.

 

Ein Fachartikel von Julia Kranz

 

Warum sind Bilder im Onlinemarketing so wichtig?

Bilder haben im Onlinemarketing in vielerlei Hinsicht Vorteile gegenüber textlichen Inhalten:

  • Bilder erzeugen Aufmerksamkeit. Ist das Bild passend gewählt, besitzt es zudem das Potential, den Betrachter emotional zu berühren und in eine positive Stimmung zu versetzen. Damit erhöht sich auch das Engagement der User, was sich beispielsweise in einer höheren Click-Through-Rate (CTR), längerer Verweildauer oder mehr Conversions äußert.
     
  • Visuelle Inhalte können viel schneller und einfacher aufgenommen werden als textliche Inhalte. Vor allem im Bereich Content Marketing nehmen Bilder daher neben dem Text auf einer Webseite eine zentrale Rolle ein. Komplexe Sachverhalte lassen sich dort mithilfe von Infografiken oder Illustrationen einfacher ausdrücken als mit Text. Aber auch auf einer kommerziellen Landingpage können komplexe Marketingbotschaften mit Bildern oft einfacher vermittelt werden. So ist z.B. ein Foto oft viel besser geeignet, um eine Vorstellung von einem Produkt zu vermitteln als ein beschreibender Text.
     
  • Bilder können eine Webseite bzw. einen langen Text auflockern und beleben. Damit werden die Inhalte leichter konsumierbar und bleiben besser in Erinnerung.

Die Auswahl geeigneter Bilder für Webseiten wie Landing Pages, Content-Seiten oder Online Shops ist daher eine wichtige Aufgabe, um Ihren finanziellen Erfolg im Onlinemarketing zu erhöhen. Im nächsten Abschnitt werden einige Aspekte erklärt, die Sie dabei beachten sollten.

Wie wählt man geeignete Bilder für das Onlinemarketing aus?

Um Webseitenbesucher durch die Auswahl möglichst wirksamer Bilder beispielsweise von einem Produktkauf überzeugen zu können, müssen einige Punkte beachtet werden:

  • Einzigartigkeit: Damit ein Bild positiv auffällt und die Aufmerksamkeit von Nutzern gewinnt, muss es in erster Linie einzigartig sein. Die Verwendung von Stockfotos ist zwar prinzipiell auch legitim, allerdings besteht hier die Gefahr, dass die Bilder bereits mehrfach im Internet verwendet wurden und damit ihre aufmerksamkeitserregende Wirkung verlieren. Schlechte Stockfotos, die unnatürlich wirken, sollten generell vermieden werden.

    Um einzigartige Grafiken zu kreieren, sollte man sich ansehen, welche Bilder die Konkurrenz verwendet und sich bewusst davon abheben statt lediglich zu kopieren. Hier gilt es, Kreativität zu beweisen, um aus der Masse herauszustechen.
     
  • Authentizität: Bilder müssen immer zum jeweiligen Content sowie zum Unternehmen und der Zielgruppe passen. Eine Graphik kann noch so kreativ und einzigartig sein - wenn sie keinen Bezug zum Unternehmen bzw. zur Marke hat, wirkt sie eher fehl am Platz. Zudem muss sich auch die jeweilige Zielgruppe durch das Bild angesprochen fühlen, um positive Effekte zu erzielen.
     
  • Emotionen: Bilder, mit denen kommerzielle Interessen verfolgt werden, sollten Emotionen im Betrachter auslösen - am besten positive. Dies schafft man, je nach Kontext, zum Beispiel durch spannenden oder lustigen Content. Bilder, die emotional berühren, bleiben länger in Erinnerung, erhöhen die Aufmerksamkeit und fördern so die Kaufentscheidung der Konsumenten. Ein schönes Beispiel hierfür liefert die Sparkasse auf ihrer Website:
    Screenshot von https://www.sparkasse.de/themen/traeume-verwirklichen/baby-ausstattung-kosten.html
  • Humor: Humor kann ein hilfreiches Mittel sein, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und den Betrachter in eine positive Stimmung zu versetzen. Der Autoverleih Sixt liefert regelmäßig gute Beispiele für Werbung, die humorvoll ist und dadurch Aufmerksamkeit erzeugt:
    Quelle: https://www.sixt.de/werbung/
     
  • Bildmotiv: Menschen (insbes. Gesichter) eignen sich häufig sehr gut als Bildmotiv im Bereich emotionaler Kaufentscheidungen. Sie ziehen Blicke an und werden im Schnitt häufiger geklickt. Insbesondere lachende Menschen entfalten eine positive Stimmung, die sich auch auf den Betrachter des Bildes überträgt, wie das obige Beispiel der Sparkassen-Website bereits sehr schön verdeutlicht. Auch kann durch die Blickrichtung des Motivs der Blick des Betrachters subtil beeinflusst werden, bspw. um die Aufmerksamkeit auf einen CTA Button zu lenken. In folgendem Beispiel von asos.de wird dieser Effekt sehr gut genutzt:
    Screenshot von https://www.asos.de/
    Welches Bildmotiv am besten geeignet ist, hängt jedoch immer vom jeweiligen Verwendungszweck ab. So sind emotionale Stockfotos eher für E-Commerce Seiten geeignet, während sich Infografiken v.a. im Bereich Content Marketing auszahlen.
     
  • Klarheit: Bilder sollten nicht zu komplex sein und nicht zu viele unterschiedliche Elemente beinhalten, damit sie schneller erfasst werden können und besser in Erinnerung bleiben. Weniger ist oft mehr.
     
  • Aktualität: Bilder, die für das Onlinemarketing genutzt werden, sollten nicht altmodisch wirken, sondern aktuelle Trends berücksichtigen.
     
  • Qualität: Bilder sollten nicht zu klein, aber auch nicht zu groß sein, nicht verwackelt oder unscharf sein und eine gute Farbsättigung und Kontrast aufweisen.

Um das passende Bild für den jeweiligen Anwendungsfall zu finden, können AB Tests ein hilfreiches Mittel sein, um beispielsweise zwei unterschiedliche Bildvarianten für eine Landingpage zu vergleichen.

Wie optimiert man Bilder für Suchmaschinen?

Um durch hohe Rankings in der Google Bildersuche noch mehr Besucher auf die eigene Website zu locken, müssen die ausgewählten Bilder in einem nächsten Schritt für Suchmaschinen wie Google optimiert werden. Optimierte Bilder sind für Google ein wichtiger Bestandteil des Contents einer Website, welcher zu den wichtigsten Rankingfaktoren zählt. Bilder SEO macht sich also nicht nur für die jeweiligen Bilder, sondern auch für die Webseite als Ganzes bezahlt.

Nachfolgend sind die wichtigsten Aspekte der Bilder SEO im Überblick dargestellt:

  • Bilder SEO, Autor: Seobility, Lizenz: CC BY-SA 4.0Dateigröße: Die Dateigröße von Bildern sollte möglichst gering gehalten werden. Dadurch wird die Ladegeschwindigkeit beschleunigt und das Crawling für den Googlebot erleichtert.
  • Dateiname: Der Dateiname eines Bildes ist für Google ein wichtiger Anhaltspunkt, um den Inhalt des Bildes zu bestimmen. Er sollte daher den Bildinhalt eindeutig wiedergeben und zugleich die wichtigsten Keywords enthalten. Bei Produktbildern in einem Online-Shop macht es beispielsweise Sinn, die vollständige Produktbezeichnung als Dateiname zu verwenden.
  • Dateiformat: Es ist empfehlenswert, auf gebräuchliche Dateiformate wie JPG, PNG oder GIF zurückzugreifen. Hierbei ist JPG besonders für Fotos geeignet, während PNG für Grafiken oder Screenshots genutzt werden sollte, um die Dateigrößen möglichst klein zu halten.
  • Bildgröße: Große Bilder werten eine Webseite nicht nur optisch auf, sondern machen auch aus SEO Perspektive Sinn. Als Richtwert kann eine Mindestlänge von 300px pro Kante herangezogen werden, wobei hierbei stets die Dateigröße im Blick behalten werden muss.
  • Bild-URL: Die Verzeichnisse in der URL der Bilddatei sollten Auskunft darüber geben, wie das Bild thematisch zu verorten ist. Ein Beispiel für eine inhaltlich aussagekräftige Bild-URL wäre https://www.example.com/autos/audi/audi-a3.jpg.
  • ALT-Attribut: Mithilfe eines ALT Attributs wird ein Alternativtext für ein Bild festgelegt, welcher angezeigt wird, wenn das Bild nicht geladen werden kann. Dieser sollte, ebenso wie der Dateiname, den Inhalt des Bildes zusammenfassen sowie die wichtigsten Keywords enthalten. Dabei sollten auch visuelle Elemente wie Farben oder Muster berücksichtigt werden, da Internetnutzer solche Begriffe auch in der Google Bildersuche verwenden.
  • Textumfeld des Bildes: Der Text, der sich in unmittelbarer Nähe eines Bildes befindet, wird von Google ebenfalls herangezogen, um den thematischen Kontext eines Bildes zu verstehen. Daher sollten wichtige Keywords beispielsweise in der Bildunterschrift oder der Überschrift über einem Bild platziert werden.
  • Interne Verlinkung: Eine sinnvolle interne Verlinkung ist auch für die Bilder einer Website wichtig und beispielsweise über Thumbnails möglich.
  • Backlinks: Backlinks wirken nicht nur positiv auf das Ranking einer Seite in der allgemeinen Google Suche, sondern auch auf die Platzierung von darin enthaltenen Bildern in der Bildersuche.

Weitere Details zum Thema Bilder SEO finden Sie im Artikel „Produktfotos für Online-Shops: Grundlagen und Tipps“.

Wie sieht die Zukunft der Bilder-Optimierung aus?

Früher war Google bei der Indexierung von Bildern vollständig von den oben beschriebenen Kontextinformationen abhängig. In den letzten Jahren ist die Suchmaschine allerdings immer besser darin geworden, den tatsächlichen Inhalt eines Bildes mithilfe visueller Bildanalyse und künstlicher Intelligenz zu erkennen. Wer sich einen Eindruck davon machen möchte, wie gut Google inzwischen Bildmaterial analysieren kann, sollte mal einen Blick auf die Cloud Vision API werfen. Eine Beispielanalyse ist in folgendem Screenshot zu sehen:
Screenshot von https://cloud.google.com/vision/?hl=de
Angesichts dieses Fortschritts kann man also davon ausgehen, dass Google irgendwann in naher Zukunft dazu in der Lage sein wird, Bilder vollständig mittels KI zu erkennen und zu interpretieren. Durch den Index der klassischen Bildersuche hat die Suchmaschine zudem eine riesige Datenbasis an bereits kategorisierten Bildern, die verwendet werden können, um die KI zu trainieren. Je nachdem wie sich die Technik entwickelt, kann es also sein, dass Google bald nicht mehr auf die oben beschriebenen Kontextinformationen angewiesen sein wird, um Bilder zu interpretieren.

Das bedeutet natürlich nicht, dass klassische Bilder SEO in Zukunft nicht mehr wichtig sein wird. Allerdings bieten sich für Online Marketer viele neue Chancen, beispielsweise im Hinblick auf die Optimierung für die Visual Search. Visual Search, also visuelle Suche, bedeutet, dass auf Basis von Bildern statt durch die Eingabe von Text gesucht wird. Hierfür ist es wichtig, dass Google den Bildinhalt gut erkennen kann, weshalb beispielsweise Produktfotos für einen Online Shop von hoher Qualität sein sollten.


Eine besondere Form der visuellen Suche bietet die neue Google Lens. Diese ermöglicht es u.a., Öffnungszeiten zu einem fotografierten Restaurant abzurufen oder nach bestimmten Produkten auf einem selbst geschossenen Foto zu suchen:
Screenshot von https://lens.google.com/ 
Das Beispiel zeigt, dass die visuelle Suche zu einer wichtigen Traffic Quelle für Online-Shops werden kann und die Bilder-Optimierung daher in Zukunft noch wichtiger werden wird.

Die Tatsache, dass Google fleißig an solchen neuen Funktionen arbeitet, lässt außerdem erkennen, dass sich im Bereich Bilderkennung per KI einiges tut und wir auf die Zukunft gespannt sein können.

Über die Autorin

Julia KramuJulia Kranz ist Onlinemarketing-Managerin bei Seobility, einem All-In-One SEO Tool für die Website Optimierung. Im Blog und SEO Wiki von Seobility schreibt sie regelmäßig über verschiedenste Themen rund um die Suchmaschinenoptimierung und gibt hilfreiche Tipps für Webseitenbetreiber.

Bilderauswahl und -optimierung im Onlinemarketing
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