Definition Eye-Tracking (Blickverlaufsmessung)

Eye-Tracking (dt. Blickverlaufsmessung) ist eine Methode zur Messung und Verbesserung der Usability (dt. Nutzerfreundlichkeit).

Durch eine im bzw. vor dem Monitor platzierte Infrarottechnik (abhängig vom System) ist es während einer Eye-Tracking-Sitzung möglich, sämtliche relevanten Daten wie Augenbewegungen (Fixationen / Sakkaden), Blickverläufe, aber auch Mausbewegungen und Klicks zu erfassen. Dadurch lassen sich u.a. das Suchverhalten und die Aufmerksamkeitsdauer einer Testperson bei der Nutzung einer Anwendung ermitteln und so objektivere Rückschlüsse über weitgehend unbewusste Wahrnehmungs-, Aufmerksamkeits- und Informationsverarbeitungsprozesse ermöglicht.

Kombiniert mit Beobachtungs- und Befragungsdaten unterstützen Blickbewegungs- / Blickverlaufsmessungen die Interpretation des Nutzerverhaltens und liefern wertvolle Hinweise auf inhaltliche und gestalterische Optimierungsansätze.

Welche Fragestellungen kann ein Asynchroner Remote Usability-Tests beantworten?

  • Können Nutzer sich leicht orientieren?
     
  • Sind gesuchte Informationen schnell zugänglich und erwartungsgerecht platziert?
     
  • Sind wichtige Informationen an aufmerksamkeitsstarken Stellen platziert?
     
  • Welche Elemente gehören zu den "Eyecatchern" (dt. Blickfänger)?
     
  • Werden wichtige Navigations- und Menüoptionen (z. B. Links / Buttons) überhaupt gesehen - oder sind Nutzungsprobleme eher auf Verständnisschwierigkeiten zurückzuführen?
     
  • Gelingt ein visuelles Guiding (dt. Führung) auf einzelnen Webseiten (gewünschter Blickverlauf = vorhandener Blickverlauf)
     
  • Welche Informationen werden von den Nutzern nur betrachtet und welche Informationen werden tatsächlich gelesen?
     
  • Wie viel Aufmerksamkeit schenken die Nutzer den bereitgestellten Texten und Grafiken?

In welcher Projektphase ist Eye-Tracking einsetzbar?

  • Konzeption / Entwicklung: Bereits während der Konzeptionsphase lassen sich per Blickverlaufsmessung Blickbewegungen und -verläufe auf verschiedenen, grafisch ausgearbeiteten Designvarianten (High-fidelity Screens) durchführen, um konkrete Rückschlüsse über Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Informationsverarbeitung und ihren Zusammenhängen zu ziehen. Dabei besteht die Möglichkeit, an mehreren Entwürfen Messungen vorzunehmen, um Vergleiche anzustellen und die ideale Variante zu identifizieren.
     
  • Umsetzung: Während der Umsetzung bzw. Programmierung ist es sinnvoll, den Blickverlauf während der Interaktion mit der Website oder der Webanwendung zu analysieren. Dies geschieht meist in Verbindung mit einem Usability-Test im Labor. Speziell bei der Gestaltung von Landingpages liefert eine Blickverlaufsmessung interessante Erkenntnisse in Bezug auf die Optimierung (visuelles Guiding) von Kampagnen.
     
  • Betrieb: Auch im Betrieb bzw. im Anschluss an den Launch einer Website bietet eine Blickverlaufsanalyse vielfältige Möglichkeiten (z. B. durch einen Vergleich: Soll-Blickverlauf mit tatsächlichem Blickverlauf). Auch können Gründe für fehlende Klicks auf einzelne Seitenelemente identifiziert werden. Zusätzlich lassen sich die Blickverläufe von Nutzern einer Website auch mit Blickverläufen auf anderen Websites vergleichen, um so Ansatzpunkte für eine zielgerichtetere (Um-) Gestaltung des Layouts zu identifizieren.
     

Weitere Methoden zur Messung der Usability finden Sie in dem Artikel "16 Methoden zur Messung der Usability".

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